Aufgewachsen in New York mit Wurzeln in Vancouver, ist die Geschichte von Bob Moses so kurios wie der Name des coolen House-Musik-Duos.
Die beiden Kanadier Jimmy Vallance und Tom Howie besuchten früher zwar dieselbe Schule, doch hatten zu diesem Zeitpunkt kaum etwas miteinander zu tun. Erst durch einen Zufall trafen sich die beiden einige Jahre später: der Startschuss für eine großartige Zusammenarbeit und Freundschaft. Die Rede ist vom Elektronik-Duo Bob Moses. Seit 2012 verstehen sich die beiden auf geschmeidige Tracks, Midtempi und Post-Club-Stimmungen. Doch erstmal alles auf Anfang!
Schon zu Schulzeiten beschäftigten sich Howie und Vallance mit kalifornischem Punk, Grunge aus dem Nordwesten und minimalistischer Elektronik, allerdings nie gemeinsam. Nach der Highschool gingen die beiden auch erst einmal getrennte Wege: Vallance zog nach New York City, um bei einer Plattenfirma zu arbeiten. Seine Karriere begann er mit Veröffentlichungen von Trance- und Progressive-House-Musik, womit er im Alter von 18 Jahren bereits Erfolg hatte. Währenddessen war Howie Mitglied einer Rockband und zog nach einem Jahr am Berklee College of Music in Boston für seine Gesangskarriere ebenfalls nach New York. Nun kann man wirklich von Zufall sprechen, dass sich die beiden in einer so großen Stadt wie New York auf dem Parkplatz eines Baumarktes wiedertrafen. Beide fühlten sich zu diesem Zeitpunkt musikalisch festgefahren und sehnten sich nach etwas Neuem. – ein Problem, das durch die Vereinigung ihrer Stile gelöst wurde. Benannt nach dem Stadtplaner, der das moderne New York City entworfen hat, wurden Vallance und Howie zu Bob Moses und traten 2012 mit ihrer EP „Hand to Hold“ dem Label Scissor & Thread bei.
Bis sie 2015 ihr Debütalbum veröffentlichen, releasen Bob Moses insgesamt drei EPs. Insbesondere mit Liveperformances auf großen Festivals begeistert das Duo immer mehr Menschen und erweitert seinen Fankreis. Bald glänzt Bob Moses durch Topplatzierungen einflussreicher Musikmagazine. Der Song „Tearing Me Up“ aus ihrem ersten Album „Days Gone By“, welches im September 2015 erscheint, erhält direkt eine Grammy-Award-Nominierung. Doch das ist nicht alles: Bob Moses erhalten eine weitere Nominierung, diesmal bei den Electronic Music Awards für ihre hochgelobten Liveauftritte. Das Besondere daran? Das Duo mischt die Songs live, so wie ein DJ es tun würde, aber mit einer kompletten Band. Dadurch entsteht eine fantastische dynamische Energie, die von einem Song zum nächsten fließt. Mittlerweile spielt der Leftfield-House-Act mindestens zwischen 70 und 120 Shows im Jahr. Vom Bowery Ballroom, TomorrowWold, Ultra Music Festival, Governors Ball und Fabric über das Coachella bis hin zu einigen europäischen Festivals lassen Bob Moses keine Liveperformance aus.
Für uns gibt es einen Unterschied zwischen einem großartigen Track und einem großartigen Song. Ein großartiger Track kann instrumental oder dubby sein – ein brillantes Stück Produktionszauberei. Doch ein Song kann schon großartig sein, wenn nur jemand singt und Gitarre spielt – selbst wenn alles dilettantisch aufgenommen ist. Die Vibes lassen sich nicht manipulieren oder vorgaukeln. Das sind zwei verschiedene Herangehensweisen an Musik, und keine ist besser als die andere.
Howie über den Mosesschen Ansatz:
Bei ihren Tracks versuchen Bob Moses organische und elektronische Elemente ins Gleichgewicht zu bringen. Das Duo steht für elegante Verschmelzungen von Deep House und Pop, bei der sich Howies warme Stimme perfekt in den elektronischen Rahmen von Vallances Sounds einbettet und für Nahbarkeit und melancholische Momente sorgt. Im Laufe der Jahre hat das Duo gezeigt, dass es viele musikalische Gesichter hat: Von emotionalen Balladen bis hin zu Dancefloor-Hits bieten Bob Moses ein breites musikalisches Spektrum. Das Ziel hinter ihrer Arbeit ist es, Musik zu schreiben, mit der sie mit so vielen Menschen wie möglich auf einer tieferen Ebene in Kontakt treten können. Im Interview mit dem Magazin EUPHORIA. erzählen sie: „Musik ist unsere Art, mit dieser Welt, in der wir leben, in Verbindung zu treten und ihr einen Sinn zu geben. Musik ist für uns eine Befreiung, und diese Befreiung mit anderen Menschen zu teilen und zu erleben, ist eines der schönsten Gefühle der Welt.“