Viele Teenie-Filme werden als kitschig und unrealistisch abgestempelt. Aber manchmal werden Jugendträume Wirklichkeit.
Die Karriere von Leslie Feist klingt im ersten Moment wie das Drehbuch eines typischen Teenie-Musicals: Eine Gruppe von Freunden liebt es Musik zu machen und gründen kurzerhand eine Band. Zuerst feiern sie eher im kleinen Kreise Erfolge und dürfen bei Schulveranstaltungen spielen, doch dann findet in ihrer Stadt ein Talentwettbewerb statt und die Freunde nehmen Teil. Am Ende gewinnen sie und starten in eine vielversprechende Zukunft im Musikgeschäft.
"Where we started Both broken hearted Not believing It could begin and end in one evening"
- Aus dem Lied "One Evening"
Leslie Feist ist am 13. Februar 1976 in Amherst, Nova Scotia geboren. Besagte Band war eine Punk-Rock-Band mit dem eingängigen Namen "Placebo" (Achtung: Nicht zu verwechseln mit der britische Alternative-Rock-Band) . Tatsächlich gewannen die Rocker*innen einen lokalen Talentwettbewerb. Daraufhin durften Placebo als Vorband der erfolgreichen Musikgruppe Ramones auftreten.
Irgendwann war der Jugendtraum Placebo ausgeträumt und Feist wandte sich eigenen Musikprojekten zu. Zunächst probierte sie sich an Kooperationen mit anderen Künstlern. Im Jahr 2000 war sie erstmals auf einem Album der Sängerin Peaches als Gastsängerin zu hören. Zwei Jahre später erschien das Album „You Forgot It In People“, das sie gemeinsam mit Broken Social Scene produzierte. Dieses Album gewann 2003 den Juno Award. Auch wenn es Placebo zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gab, fühlte sich Feist am wohlsten, wenn sie mit anderen Musikern zusammen arbeitete. Für Feist war Musik eigentlich immer ein Gemeinschaftsprojekt.
Trotzdem erschien ihr erstes Soloalbum „Let It Die“ schließlich im Jahr 2004. Die beiden Titel „Inside and Out“ und „One Evening“ schafften es direkt in die britischen Singlecharts. Besonders der letztere Titel begeisterte durch seinen Chillout und Lounge Flair.
Musik ist, genauso wie Feist, vielseitig einsetzbar. Ihre Musik kann man nicht nur auf Konzerten hören, auch in der Werbebranche wurden immer wieder Musikstücke der Kanadierin verwendet. Mittlerweile hat die Künstlerin fünf erfolgreiche Alben veröffentlicht und 3 Millionen Tonträger verkauft. Auch ihre Live-Auftritte sind ein Event, das man erlebt haben sollte. Sie tourt weltweit, unteranderem auf dem SWR3 New Pop Festival in Baden-Baden und sorgte auch für einen ausverkauften Hollywood Bowl. Apropos Drehbücher: Auch in der Sesamstraße war die Musikerin zu sehen. Ihre Version von „1234“ ist das zweitmeist gesehene Video in der Geschichte der Sendung.
Wer sich das Leben von Feist anschaut, der sieht, wie es nach dem Happy End von Teenie-Filmen weiter gehen kann.