Wissenschaft, Politik, Party und Leidenschaft vereint in House-, Disco-Tracks und den Klängen Berlins.
Sie gibt vor, nicht politisch zu sein. Klar, ihre Tracks haben Inhalte, die irgendwie zum Nachdenken anregen soll, und für sie war es immer das Ziel, junge Mädchen zu stärken und ihnen im feministischen Sinne zu zeigen, dass sie schaffen können, was sie möchten, aber als politisch würde sie sich trotzdem nicht bezeichnen. Jayda G ist eben wer sie ist, eine Frau, die was zu sagen hat und das tut sie am liebsten mit Musik.
Schon immer wollte die Künstlerin unabhängig sein und in einer von Männern dominierten Welt selbst Fuß fassen, erfolgreich werden. Mit ihrem musikalischen Talent viel es der Producerin nicht schwer, sich in der House und Disco-Welt schnell einen Namen zu machen und gemeinsam mit ihrem DJ-Kollegen Fett Burger gründete sie ihr eigenes Label Freakout Cult, über das die beiden Künstler gemeinsam einige Tracks veröffentlichten. Schnell merkte Jayda G allerdings, dass sie häufig nicht auf ihre Musik, sondern auf ihr Aussehen reduziert wurde.
Fotoshootings macht sie deshalb kaum welche, für jedes Album gibt es eine Fotostrecke, das muss reichen, – ihre Musik soll für sie sprechen. In einem Interview mit dem Magazin Kaput sagte sie dazu: “Ich gehe mit meiner Außendarstellung sehr bewusst um. Ich mag es nicht, viele Selfies zu schießen. Mir ist aufgefallen, dass viele weibliche DJs das anders handhaben. Sie wollen damit eigentlich ihre Karriere unterstützen, doch Letztenendes wird das Image dann wichtiger als die Musik.“ Aus diesen Gründen ist es für die Künstlerin auch immer wieder das größte Lob, wenn junge Frauen und Mädchen auf sie zukommen und ihr sagen, dass sie ihr mit ihrer Musik, ihrer Einstellung und ihrer Person Kraft und Selbstbewusstsein übermittelt.
Aber nicht nur ihre angeblich unpolitischen Themen baut die Musikerin immer wieder in ihre Tracks ein, auch Wissenschaft spielt bei ihr eine große Rolle. Zum Beispiel gibt es einige Singles, in denen Jayda G Walgesänge eingebaut hat. Diese Idee kommt nicht von irgendwo, immerhin hat sie auch einen Master in „Umwelt und Ressourcen Management“.
Aber auch der in ihrer Musik auftauchende Umweltschutz ist für Jayda G am Ende nicht unbedingt politisch. Sie will mit ihrer Kunst Dinge zum Ausdruck bringen, die ihr wichtig sind und ihr etwas bedeuten, – ob das dann Politik ist, möchte Jayda G nicht bestimmen.