Im Gespräch mit Klanglos: Wie ist er zur Musik gekommen? Welche Musik hört er außerhalb von elektronischer Musik und was ist sein Tour-Must-Have?
Unser Gespräch mit Klanglos beginnt, wie die Gespräche bei uns allen die letzten Jahre vermutlich häufig begonnen haben: Mit dem klassischen „Hallo? Hörst du mich? Moment, ich muss die Kamera noch an machen. Ahja jetzt. Hallo.“
So nervig Online-Meetings manchmal sind, sie haben doch einen Vorteil: Sobald die Technik läuft, startet jedes Interview mit einem Erfolgserlebnis.
Die Kamera geht an und da sitzt er in seinem Studio, ganz so, wie man sich einen Producer vorstellt. Schwarze Wand, schwarzer Stuhl, schwarzer Hoodie und ziemlich lässig. Wir fangen von vorne an, ganz von vorne: Unser Gespräch mit Lars aka Klanglos startet nämlich bei seinen Anfängen in der Musik.
Beats Radio: Wie bist du eigentlich zur Musik gekommen?
Lars: Puh gute Frage. In der Schule hat mir ein Kollege ein Programm gezeigt, mit dem man Beats produzieren kann. Wir haben dann erstmal mit Hip-Hop angefangen. Dabei sind wir auch ein paar Jahre geblieben, bis wir das erste Mal auf einer elektronischen Veranstaltung waren. Da hat sich dann alles gewandelt. Ich habe angefangen auch mal selbst elektronische Sounds zu machen und das mach ich noch heute.
Hast du dann gleich deinen jetzigen Sound gefunden?
Zugegeben anfangs war das Ganze schon noch ziemlich wild: irgendeine Mischung aus Trance und Dance und das Zeug. Zwischendrin war ich auch mal bei Deep House oder Tech House und dann ging es immer weiter in die Richtung melodischer Techno, den mache ich immer noch.
Was inspiriert dich denn mittlerweile? Elektronische Partys kennst du ja jetzt vermutlich zu genüge, was ist jetzt deine Muse?
Ich höre sehr viel Musik, nicht nur elektronische Sachen, sondern auch zum Beispiel klassische Musik. Bei meinen eigenen Produktionen nehme ich mir meistens bestimmte Vocals als Inspiration und auf denen baut sich ein neuer Track dann auf.
Für 2023 hat Klanglos wieder einiges geplant. Er ist auf Tour, spielt auf Festivals, in verschiedenen Clubs weltweit und hat auch einige Zusammenarbeiten mit anderen Producerinnen und Producern geplant. Es wird stressig, aber toll.
Wenn du auf Tour bist, welchen Gegenstand muss du immer dabeihaben? Ein Videospiel oder ein Kuscheltier vielleicht?
Meine Kopfhörer! Zum Beispiel für lange Zugreisen. Ich stelle immer wieder schmerzhaft fest, wie sehr ich sie brauche, wenn ich sie vergesse. Im Zug höre ich dann alles Mögliche, von ruhig bis schnell.
Hast du ein Ritual, etwas, das du jedes Mal machst bevor du auf die Bühne gehst?
Je nach Reise, schlafe ich manchmal davor auch * lacht *. Was ich auch immer mache, mehrfach checken, ob ich meine Kopfhörer und alles an Equipment auch wirklich bei mir habe.
Stehst du dann lieber auf der Bühne oder bist du doch eher der Studiotype?
50 : 50 ! Das was ich auf der Bühne mache, ist das Ergebnis der Studioarbeit. Das eine resultiert aus dem anderen. Aber ich kann nicht sagen, dass ich eines lieber mache als das andere.
Musik ist für Lars alles: Alles, was ihn ausmacht, inspiriert und was er liebt. Egal ob seine eigenen Tracks oder auch Stücke aus ganz anderen Genres, wie zum Beispiel Filmmusik von Hans Zimmer.
Was würdest du tun, wenn du plötzlich nicht mehr Musik machen könntest?
Ich würde vermutlich irgendwo ins Management gehen und Artists betreuen. Also trotzdem noch Musik. Musik ist für mich so viel. Ich versuche das auch zu vermitteln. Ich versuche Musik zu machen, die die Leute dazu bringt, sich hineinzudenken und hineinzufühlen. Sie sollen etwas erleben, während sie meine Musik hören.
In einem Satz: Was ist Musik für dich?
Musik ist mein Leben.