Nach einem Unfall hat House ihr Leben verändert. Mittlerweile steht sie weltweit auf der Bühne. Beats Radio im Gespräch mit Yulia Niko
Wer von uns beiden sich mehr auf unser Gespräch gefreut hat, kann ich so gar nicht sagen. Ich freue mich sehr, dass ich gleich mit einer wahnsinnig tollen Producerin und DJ über sie und ihre Musik sprechen darf. Yulia freut sich darauf, dass sie gleich mit ihrem Lieblingsradiosender spricht (ein bisschen angeben müssen wir doch auch!) Das ist vermutlich auch der Grund, warum der neuste Track von Yulia Niko bei Beats Radio Weltpremiere feiern wird.
Beats Radio: Hi Yulia! Wie schön dich zu sehen! Du warst gerade auf Tour in den USA, wie war es und wie geht es dir?
Yulia Niko: Hi Alena, ich freue mich auch sehr! Auf Tour sein ist toll! Es ist das, was ich mir immer erträumt habe. Die Realität ist aber doch ein bisschen anders und manchmal auch Chaos. Man hat so wenig Zeit, man steht auf der Bühne, kommt zurück, man muss auch den Haushalt machen, waschen, putzen und sich auf die nächste Show vorbereiten. Stressig.
Das kann ich mir vorstellen! Trotzdem schön, dass du deinen Traum leben kannst. Klingt so, als wäre eine Musikkarriere als Producerin schon immer der Plan gewesen?
Ich hatte ein ganz bestimmtes Erlebnis, das mich zur Musik gebracht hat. Ich hatte einen Unfall und musste ins Krankenhaus, da hat man viel Zeit und ich habe Musik gehört. Meine Freunde haben mir Mix-Tapes gemacht und da war ganz viel House-Musik dabei. Dieser Rhythmus hat mich realisieren lassen: Ich will raus aus diesem Krankenhaus, ich will was machen, jemand werden und mein Leben verändern. House hat auf jeden Fall mein Leben verändert und mir geholfen, wieder gesund zu werden.
Und da war dir dann klar, ich will selbst Musik machen?
Danach bin ich auf Partys gegangen und habe zufällig eine weibliche DJ gesehen. Ich wusste nicht, dass Frauen so was auch machen, und in dem Moment wusste ich, was ich tun will.
Jetzt gehörst du zu diesen Frauen, die auf der Bühne stehen. Was sind deine Erfahrungen als weibliche DJ im Musikbusiness?
Für mich ist es eher schwierig, dem ganzen Stress standzuhalten, Jetlags, kein Schlaf. Ich könnte mir vorstellen, für uns Frauen ist dieses Chaos schwerer auszuhalten, wir sind doch etwas sensibler. Im Business selbst ist es als Frau in der elektronischen Szene vielleicht sogar leichter. Die meisten, die zu Techno-Partys kommen, sind Männer, und wenn Frauen auf der Bühne stehen, ist da natürlich immer die sexuelle Komponente. Ich denke aber auch, Frauen auf der Bühne kreieren einfach einen anderen Vibe, der immer gut ankommt.
Hast du dann eine Lieblingsproducerin mit dem richtigen Vibe?
Da kann ich mich nie wirklich entscheiden. Auch als Kind, wenn es darum ging, wer ist dein Lieblingsschauspieler oder dein Lieblingsfilm, ich habe keine Ahnung. Wie in der Musik gibt es da so viele gute. Das gilt auch für Länder, in denen ich auf Tour bin, in Mexiko liebe ich das Essen, aber ich mag etwas anderes nicht, in Deutschland liebe ich die Clubs, aber ich mag etwas anderes nicht.
Wenn du deinen Sound jemanden beschreiben müsstest, der überhaupt keine Ahnung von elektronischer Musik hat, wie würdest du das tun?
Meine Musik klingt wie Bum Bum Bum *lacht* Das ist echt eine schwere Frage. Für mich hat meine Musik immer eine Seele, auch wenn es nur Bum Bum Bum ist. Die Musik bringt einen weiter, man fühlt sich nicht traurig, man will tanzen, sich bewegen. Meine Musik ist sehr motivierend.
Mittlerweile bist du mit deinem Bum Bum Bum schon weltweit auf der Bühne gestanden. Hattest du Stages, auf denen du besonders gerne aufgelegt hast?
Ich liebe es in Berlin zu spielen. Dort ist so eine schöne Energie. Ich glaube auch, dass Touristen oder Besucherinnen und Besucher ein großes Vertrauen in die Berliner Clubs haben. Die Leute wissen, wenn sie nach Berlin gehen, finden sie nur die besten DJs. Wenn man dort auf der Bühne steht, kann man fühlen, dass die Menschen einem vertrauen. In Berlin kann ich ich selbst sein, keiner wird mich verurteilen.