_Hier findet Ihr alles, was man über EDM wissen sollte: die Producer, besten Tracks und was das Genre so erfolgreich macht._
Die Sache mit der Electronic Dance Music, kurz EDM, ist gar nicht so einfach, wie man denkt. Denn elektronische Tanzmusik ist nicht gleich elektronische Tanzmusik und wehe dem, der es wagt, vor eingefleischten Techno-Jüngern EDM mit Techno gleichzusetzen. Es ist ein Frontenkrieg zwischen Techno-Liebhaberinnen, Techno-Liebhabern und dem großen Mainstream.
EDM ist in erster Linie nämlich genau das, der allgemeine Mainstream und die elektronische Musik, die bei der großen Masse der Konsumentinnen und Konsumenten gut ankommt. Dabei geht es dann nicht direkt um die Regeln und die hohe Kunst der elektronischen Musik, sondern um die Tanzbarkeit, Einprägsamkeit und Show. Anders als Techno oder House findet EDM nicht im Club, sondern in gefüllten Stadien statt.
EDM ist der kommerziellste Part der elektronischen Musik. EDM bedient sich der Soundästhetik der etablierten elektronischen Genres, löst sich aber gänzlich von den einzelnen Szenen und produziert rein massentaugliche Musik.
Der Ursprung von EDM findet sich vermutlich in Amerika. Das Genre hat sich allerdings weltweit nach und nach aus Techno herausentwickelt. In Deutschland findet man die erste EDM-Platte im Jahr 1995. Mit (das ist jetzt kein Scherz) „Techno ist cool“ von den Schlümpfen begann auch in Deutschland der kommerzielle Verkauf des Genres Technos und damit die Abspaltung der ursprünglichen Subkultur. Dieses erste deutsche EDM-Album ist auch der Grund, warum das Genre häufig scherzhaft als „Schlumpftechno“ bezeichnet wird.
Was ist dann aber der Unterschied zwischen Schlumpftechno und Techno? Beim flüchtigen Reinhören fällt der Unterscheiden zwischen den beiden Genres gar nicht so leicht. EDM orientiert sich vom Klang besonders an dem Subgenre. EDM koppelt sich allerdings im restlichen Sinne vollkommen von der Szene ab. Während sich Producerinnen und Producer der Techno-Szene eher bedeckt halten, lieben es EDM-Musikerinnen und Musiker im Mittelpunkt zu stehen und die Aufmerksamkeit der Massen auf sich zu ziehen. Hinzu kommt, dass in EDM-Tracks meist Lyrics und ein leicht einprägsamer Aufbau ähnlich dem von Pop-Songs verwendet werden.
EDM feiert – wie könnte es bei an Kommerz orientierter Musik anders sein – weltweit große Erfolge. Producerinnen und Producer von David Guetta über Calvin Harris bis Avicii oder Paul Kalkbrenner stehen weltweit auf den größten Bühnen und bespielen ein Milliardenpublikum mit ihren Tracks. Bei EDM geht es neben der Tanzbarkeit und den eingängigen Melodien vor allem auch um die Live-Shows. Lichtinstallationen oder Feuer, eben alles, was ein breites Publikum begeistert und als Spektakel dient. Erfolgreiche EDM Producerinnen und Producer stehen längst nicht mehr nur hinter ihrem Equipment und versuchen den besten Sound für ihr Publikum herauszuholen, sie machen eine Show.
Das Mantra der elektronischen Musik sind die sogenannten bpm (=beats per minutes), also die „Schläge pro Minute“ und damit die Schnelligkeit und der Rhythmus der Tracks. Die bpms werden häufig als ein Teil der Definition der verschiedenen Genres innerhalb der elektronischen Musik genutzt. Da sich EDM vor allem an der Soundästhetik von Techno orientiert, sind auch die bpms von EDM im selben Bereich, also bei über 160 bpm.
Beim Genre EDM scheiden sich die Geister und auch wenn eingefleischte Fans der elektronischen Musik EDM eher belächeln, muss jeder Kenner dem Genre ganz klar zugestehen, es ist das mit Abstand erfolgreichste. Menschen auf der ganzen Welt lieben Electronic Dance Music und hören die Tracks von Skrillex und Co. im laufenden Band. Die Künstlerinnen und Künstler füllen ganze Stadien und produzieren seit Jahren Tracks, die die Leute in ihrem Leben begleiten. EDM hat die elektronische Musik vollends gesellschaftstaugliche gemacht.
(A. Kohler)