Seine Inspiration ist die Welt um ihn herum. Egal ob andere Kulturen oder die Natur aus seiner Heimat, mit Mollono.Bass kann man immer wieder Neues entdecken.
Man sollte denken, nach den vergangenen Jahren voller Online-Meetings und Zoom-Gesprächen sollten wir es schaffen, problemlos einen Call zu starten. Zumindest bei mir muss ich sagen: Leider nein. Einstellungen stimmen alle und ich bin guter Dinge, als ich mein Interview mit Ronny Mollenhauer aka Mollono.Bass starte. Falsch gedacht, die ersten Minuten bestehen aus “Hallo, hörst du mich?” und dann höre ich ihn endlich.
Label: 3000 Grad
Release Date: 3. November 2023
Beats Radio: Was wäre so ein Interview ohne das typische “Hörst du mich?”
Mollono.Bass: Ja, wirklich, es ist immer wieder eine technische Herausforderung. Man weiß ja auch nie, an wem liegt es jetzt. Ist meine Einstellung falsch oder die des Gegenübers.
Wir haben es geschafft!
Zum Glück!
Deine Musik zeichnet sich durch Einflüsse aus aller Welt aus und hat immer wieder ein ganz einzigartiges Klangbild. Wie würdest du deinen Klang beschreiben?
Ich sage meistens, das ist elektronische Tanzmusik mit verschiedensten Einflüssen. Ich mache schon lange Musik und über die Jahre haben mich immer die verschiedenste Genres begeistert und ich versuche, das alles zu verbinden
Man hört ja auch immer viel Natur in deiner Musik. Was inspiriert dich da?
Natur. *lacht* Ich bin im ländlichen Raum aufgewachsen. Ich bin sehr naturverbunden. Das Umfeld, in dem man sich befindet, beeinflusst einen und deshalb habe ich einen “Land-Sound”
Bei dir liest man ja auch oft den Begriff “Acker-Sound”, das ist dann eben genau das?
Eines meiner Label heißt Acker Records. Wir wollten einen authentischen Namen. Wir hatten oft Partys im Freien und haben gesagt: Hey, wir gehen auf dem Acker raven. Das passt doch.
Dein neues Album ist eine Remix-Collection, besser gesagt schon die siebte Remix-Collection. Wie unterscheidet sich der Workflow bei deinen eigenen Tracks und deinen Remixen?
Beim Remix ist der größte Unterschied, dass man schon etwas Fertiges hat und daraus etwas Neues macht. Die Idee entwickelt sich beim Hören. Man findet das Motiv toll. Irgendwas an dem Track catcht einen. Ich höre also etwas und denke: Wow, das ist cool und schon arbeiten die Zellen und überlegen, wie man daraus noch etwas anderes machen kann.
Inwieweit profitiert man heute von Remixen? Man bekommt die Aufmerksamkeit von anderen Fanbases. Promo für Promo sozusagen. Ist es vielleicht sogar einfacher erfolgreich zu sein mit einem Remix?
Grundsätzlich ist es so und bei vielen ist das auch der Gedanke. Ich lege da aber keinen Wert darauf. Für mich zählt immer erstmal der Track und dann sehen wir weiter.
Warum machst du immer wieder ganze Alben nur mit Remixen und ohne eigene Tracks?
Bei unseren Labels sind natürlich viele Künstler. Ich höre also viel Musik und dadurch entstehen viele neue Ideen. Meine Remix-Collections bestehen meistens aus den letzten 1 -2 Jahren.
Was macht dir mehr Spaß? Remix oder eigene Tracks?
Beides macht total viel Spaß und hat seinen Reiz. Das ist auch stimmungsabhängig. Manchmal ist man selbst nicht so kreativ, hat aber Bock eine Idee weiter auszubauen, neu zu formen. An anderen Tagen hat man eigene Ideen und fokussiert sich darauf.
Worauf können wir uns jetzt bei dir freuen? Was kommt auf uns zu?
Ich arbeite an einem neuen Album. Ich vermute, nächstes Jahr im Herbst bin ich mit damit fertig. Bei mir ist es immer ein Wechsel, Remix-Collection und dann ein Album mit eigenen Tracks. Es kommen aber auch ein paar spannende Remixe, für die ich angefragt wurde und EPs.
Wie läuft das, wenn du angefragt wirst für einen Remix? Da fällt ja die Komponente "Ich höre etwas und möchte es anders machen" weg oder?
Stimmt. Der Grundgedanke bleibt aber gleich. Erst hört man den Track natürlich an und entscheidet, kann ich mir hier einen Remix vorstellen. Ab diesem Punkt ist es dann unterschiedlich. Jeder Künstler bereitet sein eigenes Remix-Paket vor. Bei jedem sieht das dann anders aus. Manche schicken jede einzelne Spur und von anderen bekommt man nur die Vocals, den Bass und die Synthesizer. Manchmal ist das Paket auch zu klein und dann frage ich noch nach mehr Input.
Wenn du mal auf das Musikbusiness im Laufe deiner Karriere schaust, wie hat es sich verändert?
Das war auf jeden Fall eine krasse Veränderung. Früher war das ausschließlich mit Vinyl. Jetzt mit Spotify hat man eine viel größere Reichweite, die hatten wir mit Vinyl nie. Das kam erst mit den digitalen Veröffentlichungsmöglichkeiten. Wir haben Menschen weltweit erreicht.
Wenn du in der Zeit zurückreisen könntest und mit deinem jüngeren Ich am Anfang deiner Karriere sprechen würdest, welchen Tipp würdest du dir geben?
Gehe einfach deinen Weg. Ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen. Ich war immer zufrieden, wie sich alles entwickelt hat. Da bin ich sehr dankbar.
In einem Satz, was ist Musik für dich?
Lebenselixier.
Alena Kohler
Redaktion